Analyse und Feedback mit Hilfe von KI sind auch bei neueren Lese-Apps involviert. Aktuell bauen viele Universitäten aber auch viele Verlage an Programmen der Leseförderung mit KI.
Wir stellen hier einige von uns getestete Beispiele vor:
Die von der Universität Regensburg entwickelte App Lesekind ist eine KI-gestützte Lesediagnostik, die nun in die App eKidz integriert ist. Die GS Hirschau und die GS Schnaittenbach testen im SJ 23/24 und 24/25 in der 2. Jg.
Weitere Informationen:
Der kostenfreie Lesecoach ist in OneNote im Immersiven Reader integriert. Kinder lesen vor und die Aufnahme des Gelesenen wird auf Lesefehler analysiert. Aktuell wird das Tool noch weiterprogrammiert. Die Korrekturübungen danach sind noch ausbaufähig. Dennoch ein Anfang. Für die Sekundarstufe und Office-365-Nutzer eine überlegenswerte Anwendung.
https://www.laletu.de/home steht kurz für Lautlesetutor und wurde vom Klett-Verlag entwickelt. Ziel ist es, durch Aufnahme und Analyse des lauten Vorlesens der Kinder mit KI die Leseflüssigkeit und langfristig das Leseverständnis zu steigern. Die GMS Hirschau durfte im SJ 22/23 im Entwicklungsprozess mitarbeiten und Feedback an Programmierer und Verlag geben - natürlich mit Einverständnis der Eltern.
Unserer Meinung ist diese Anwendung für Kinder der 2.-4. Jg. geeignet.
Nachdem die Klasse mit den Kindern angelegt oder über CSV-Datei importiert wurde, können den Kindern in Zeiträumen Aufgaben zugeteilt werden. Die Aufgabenformate reichen von Diagnostik 1, 2, 3 bis zu Förderaufgaben zu Textpassagen, Lesezeit oder neuerdings auch zu KI-generierten Aufgaben. Auch dies ist ein interessanter Ansatz. Uns gefiel die große Online-Bibliothek, die Bücher aus vielen großen Verlagen führte. Für die 1:1-Ausstattung überlegenswert.
Zugleich muss man sagen, dass die Programmier- sowie die Serverleistung, die dahinterstecken, erst einmal gezahlt werden müssen. Im Test funktionierte die Aufnahme gut, allerdings fingen manche Kinder kurz vor dem Einsatz mit dem Vorlesen an und damit wurde das gesamte Gelesene als falsch gekennzeichnet. Mittlerweile dürften allerdings die "Kinderkrankheiten" des Programms ausgemerzt worden sein. Weitere Infos finden Sie hier: https://www.klett.de/inhalt/272087
Die Online-Plattform LeseKI:DS https://lesekids.schule/start/ wird von der Uni Frankfurt und Uni Dortmund zusammen entwickelt. Wir dürfen im SJ 24/25 als GMS Hirschau an der Entwicklung mithelfen. Die Kinder der 4. Jg. werden anfangs getestet und in eine Leistungsgruppe eingeteilt. Die Lehrkraft kann diese Zuordnung ändern.
Bereits beim Anmelden erkannten wir den hohen Anspruch an Datenschutz, was zu Ungunsten des Komforts der Anmeldung ging.
Danach können sich die Kinder mit Hilfe von KI zu Themen wie Detektive, Umwelt, Dazugehören, Freundschaft, Haustier, Helden des Alltags, Geschichtten der Fell&Feder Akademie, Ängste, Abenteuer Zirkus, Sich zuhause fühlen, Fabeln und Abenteuergeschichten Texte erzeugen lassen. Dabei geben sie den den Hauptfiguren Namen und bestimmen das Setting selbst. Die KI baut dann rund um diese Vorgaben Geschichten. Bevor gelesen wird, muss die Lehrkraft die Geschichte noch freigeben.
Am Ende beantworten die Kinder Verständnisfragen im Multiple-Choice-Format. In unserem Test fanden gerade leistungsschwächere Kinder die Webanwendung sehr motivierend. Auch die Lesefähigkeit konnte damit gesteigert werden.
Nichts ist beständiger als der Wandel.
Die Entwicklung von vielen KI-gestützten Lese-Fördertools durch Unis und Verlage ist vielfältig und wird immer unübersichtlicher (01/2025). Natürlich entwickeln auch die Uni Bamberg sowie die Uni Würzburg uvm. Anwendungen, die in die ähnliche Richtung gehen. Es bleibt spannend, welche anwendungsbezogenen und Förderschwerpunkte sich herauskristallisieren.